Ohne Medaille - Aber mit viel Erfahrung …

von Frank Kirsch    Kategorie:   Jugend

… kehrte die männliche B-Jugend der HSG Ahnatal/Calden, die Bühl-Bomber, von der 1. Deutschen Jugendmeisterschaft seit 2019 (corona-bedingt) zurück. Vom 12.-14. August 2022 richtete der Deutsche Handballbund die Titelkämpfe im Verden aus. In der männlichen B-Jugend kämpften 12 Teams aus ganz Deutschland um den Titel. Die weibliche A-Jugend, die sich kurzfristig ebenfalls einen Platz bei der Deutschen Jugendmeisterschaft Beachhandball sicherte, nahm leider nicht teil, da sie mitten in den hessischen Schulferien keine spielfähige Mannschaft zusammen bekam.

Die Bühl-Bomber von Trainer Stefan Hermenau hatten sich der nationalen Konkurrenz, auf der extra für dieses Event errichteten Anlage im Hexenmoor (Verden an der Aller), gestellt und wollten an die erfolgreichen Turniere der letzten Wochen anknüpfen und sich so der Deutschen Beachhandball Elite präsentieren.

Die Teilnahme an „German-Beach-Open“, der Deutschen Jugendmeisterschaft im Beachhandball 2022 war eine sensationelle Überraschung und Belohnung für die „Bühl-Bomber“ der HSG Ahnatal/Calden. Seit April wurde fast jede Woche mehrfach auf der Beach Anlage am Bühl trainiert, und das mit Erfolg. Nach dem Turniersieg in Datterode war die Qualifikation für die Hessenmeisterschaft geschafft, die dann durch eine starke Leistung mit der Vize-Hessen-Meisterschaft und dadurch mit der Qualifikation für die „German-Beach-Open“ belohnt wurde.

Mit sehr viel Stolz und Freude musste die dreitätige Reise kurzfristig geplant werden, zum Teil wurden Urlaube verlegt oder frühzeitig abgebrochen. Bereits am Freitagnachmittag mussten wir gegen die besten Mannschaften aus Deutschland antreten. Im 1. Spiel verloren wir, auch aufgrund der Nervosität der Jungs, relativ deutlich gegen die Beach-Bazis, die das Turnier am Ende mit dem 4. Platz abschlossen.

Noch am späten Nachmittag stand dann das zweite Gruppenspiel gegen „Treibsand Hamburg“ an. Noch etwas eingeschüchtert von der ersten Niederlage, gewannen wir den 1. Satz deutlich, mussten uns aber im 2. Satz mit nur einem Punkt und dann leider auch im anschließendem Shoot-Out unglücklich geschlagen geben.

Mit zwei Niederlagen musste man am Tabellenende von Gruppe B übernachten, aber freute sich schon auf das finale Gruppenspiel am Samstagvormittag. Hier ging es gegen niemand Geringeren, als die „Landesauswahl Niedersachsen/Bremen“. Wir bekamen das Spiel am Morgen überhaupt nicht in den Griff und verloren dieses leider 2:0, sodass wir die Vorrunde als Tabellenvierter abschlossen. Dann mussten wir gegen die Vierten der Gruppe 1, den „Hannoverschen SC“ antreten. Wiedermal gewannen wir den 1. Satz, verloren aber den 2. und mussten uns dann wieder sehr unglücklich im Shoot-Out geschlagen geben. Auf jeden Fall handelte es sich um ein weiteres Spiel auf Augenhöhe, gegen die letztjährigen Landesmeister aus Niedersachsen. Nach dieser Niederlage war natürlich die Stimmung im Team ganz unten. Coach Hermenau entschied dann, auch zum Entsetzen des einen oder anderen, die Jungs im legendären Magic Park von Verden auf anderen Gedanken zu bringen und aufzumuntern. Durch diese außergewöhnliche Maßnahme konnten wir so unser letztes Spiel am Sonntag nicht nur gewinnen, sondern uns somit den 11 Platz sichern. Wieder mussten wir gegen „Treibsand Hamburg“ ran und konnten das spannende Spiel im Shoot-Out diesmal für uns entscheiden. Auch wenn der sportliche Erfolg ein bisschen hinter den Erwartungen blieb, war das Wochenende für die Jungs und auch für die Betreuer eine Super-Erfahrung von der alle noch lange zehren werden und die besonders den Zusammenhalt der Mannschaft gestärkt hat. Die Jungs konnten unglaublich viele Erfahrungen sammeln – egal ob sportlich oder menschlich, wie man mit anderen hochklassigen Teams umgeht, wie man mit Niederlagen und Siegen umgeht. Es waren so viele Erfahrungen, dass ich die gar nicht alle aufzählen kann." berichtet Coach Hermenau. Das Trainerteam ist sehr stolz auf ihr Team, besonders weil die Nordhessen ganz ohne Nationalspieler antraten und trotzdem den vielen Natio-Jungs aus Ismaning, Münster oder dem Auswahlteam Niedersachsen/Bremen einen tollen Kampf lieferten. Besonders muss die Unterstützung durch die Sponsoren, den Verein und dem Ahnataler Handball Förderverein erwähnt werden, ohne die die Teilnahme aus finanzieller Sicht kaum zu realisieren gewesen wäre. Danke dafür. Auch wenn der Ehrgeiz für die kommende Beachsaison jetzt geweckt wurde, freuen wir uns alle auf entspannte Restferien bevor es im September endlich wieder mit der Hallensaison los geht!





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